Bedeutende Spielerinnen – Denise Trippold

Frühlingsgespräch von Frau Schach mit Denise Trippold

Frau Schach traf sich mit der ambitionierten Schachspielerin im schönen Cafe Schopenhauer.

1.Wann und wie sind Sie zum Schach gekommen?
Eigentlich ganz klassisch, wie die meisten Schachspieler. In der Volksschule wurde ein Schachkurs angeboten und ich habe somit bereits mit acht mit Schach begonnen. Das hat mir dann so viel Spaß gemacht, dass ich nach zwei Jahren, also bereits mit zehn, dem Schachclub Gloggnitz beigetreten bin. Ich habe dann eigentlich die klassische Kinder- und Jugendschachkarriere durchlaufen. Mit viel Training und vielen Turnieren. Jetzt gehöre ich seit 2017 dem Frauennationalkader an. Das erfordert viel Zeit für Training, aber es macht mir auch großen Spaß.

2. Was ist die Motivation, um im Kader mitzuspielen?

Das anspruchsvolle Training, die Unterstützung durch den Trainer (Harald Schneider-Zinner) und die internationalen Einsätze. Zum Beispiel genießen wir auch seit kurzem mentales Training mit einer Mentaltrainerin. Darüber freue ich mich ganz besonders. Themen wie Fokussierung, Entscheidungskraft, Konzentrationsfähigkeit werden auf dem Programm stehen.

3. Sie sind Studentin. Wie lässt sich Studium (Psychologie) und Schachsport verbinden?

Ja, eigentlich funktioniert das meistens ganz gut. Die Turniere fallen oft so, dass sie in den Ferien stattfinden. Das doch recht intensive Training nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch, aber irgendwie geht es sich aus. Nebenbei arbeite ich auch noch als Schachtrainerin. An Schulen und auch mit Privatschülern.

4. Was macht für Sie die Faszination des Schachspiels aus?

Ich bewundere vor allem die Variantenvielfalt ebenso wie die vielen Motive, die immer wieder in unterschiedlichsten Stellungen vorkommen. Ein weiterer toller Aspekt am Schachsport ist, dass das Alter, wie in vielen anderen Sportarten schon, keine Rolle spielt. Ein 80-Jähriger kann genausogut gegen einen 8-Jährigen gewinnen wie umgekehrt.

5. Was streben Sie als Nächstes an?

Mein nächstes großes Ziel ist der WIM-Titel, das wäre schon sehr toll.

6. Was mögen Sie an Schach noch?

Ich genieße es allgemein sehr, auf Turnieren die Schachcommunity zu treffen. Da sind einfach über die Jahre so viele Freundschaften entstanden.

7. Würden Sie sagen, dass Schachspieler etwas anders sind?

Na ja, abgesehen von dem Klischee des Schachspielers als Nerd, was ich so nicht sehen würde, sehe ich schon Eigenschaften, die man vielleicht als typisch bezeichnen könnte. Die meisten besseren Schachspieler sind zum Beispiel sehr zielstrebig und ehrgeizig. Aber ich denke, das ist im Spitzensport allgemein nötig.

8. Was ist Ihr nächstes Ziel?

Ich freue mich schon sehr auf die Europäische Frauen-Einzelmeisterschaft vom 7.-20. April in der Slowakei. Da nehmen sehr viele sehr starke Spielerinnen teil. Das wird bestimmt eine tolle Erfahrung und ich hoffe auf ein gutes Ergebnis.

Frau Schach wünscht natürlich viel Erfolg. Aber, der Gedanke an ein 11-rundiges Turnier macht sie ganz fertig. Das würde sie niemals durchstehen. Da muss sie sich gleich ein Törtchen gönnen.

 

Das Gespräch führte Karoline Spalt. 6.4.2018